Auslandsjahr während Covid-19

Es betrifft uns Alle und ich muss jetzt nicht groß erklären, was der Corona Virus ist, aber er ist auf jeden Fall auch hier bei mir in Wisconsin angekommen. Obwohl die Zahlen der Betroffenen zum Glück noch ziemlich niedrig sind, werden hier natürlich viele Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Wir haben jetzt schon seit 5 Tagen online Schule. Es war ein sehr komisches Gefühl alle Schulsachen aus meinem Spind zu nehmen und mich vorerst auf ungewisse Zeit zu verabschieden. Dieser Mittwoch war auch der letzte Tag an dem ich meine Freunde gesehen habe. Wir sind noch einmal durch das Culvers (fastfood Laden)  drivethrough gefahren und haben versucht unser schlechtes Gefühl über die ganze Situation mit ice cream und french fries besser zu machen. Ich vermisse Autofahrten wie diese jetzt schon....

Mittlerweile treffe ich mich natürlich auch nicht mehr mit Freunden und verlasse das Haus nur noch um in den Garten zu gehen. Trotzdem wollte ich von meinen Erfahrungen in dieser Zeit erzählen, weil es mein Auslandsjahr natürlich grundlegend verändert. Ich versuche es so positiv wie möglich zu sehen denn ich erlebe sogar eine ganze Menge "neuer" Dinge, die ich ohne Ausgangssperre wahrscheinlich nie gemacht hätte. 

 

Wie z.B. Granola (also Müsli) selber machen. Mein kleiner Gastbruder und ich sind auf die Idee gekommen und haben damit ein bisschen herumexperimentiert und mehr oder weniger alle Ecken des Vorratsschrankes nach möglichen Zutaten durchforstet. Glücklicherweise war es am Ende keine Vollkatastrophe sondern echt lecker. Und wie immer in einem Haushalt mit 5 Kindern war es auch schon in 2 Tagen aufgegessen. 

Außerdem nutze ich die Zeit für Spaziergänge oder zum Joggen und bin sonst den ganzen Tag mit meinen Gastbrüdern zusammen, wir spielen Gesellschaftsspiele und schauen Filme. Ich merke jetzt nach den wenigen Tagen schon, wie kreativ wir alle werden und was für neue Ideen uns kommen. Trotzdem mache ich mir Sorgen über die ganze Situation und denke an die Menschen, die in einer kleinen Wohnung wohnen und keinen Garten mit Trampolin haben, so wie wir. Ich bin auch für die ganze Natur dankbar, von der wir umgeben sind, die es uns ermöglicht hat, auf eine kleine Wanderung zu gehen und nach Hirschgeweihen zu suchen, die die Tiere im Frühjahr verlieren. Ratet mal wer eins gefunden hat....

Wie die Menschen in Wisconsin mit dem Virus umgehen

Was am Anfang nicht so richtig ernst genommen wurde und nur ein Problem in Asien und China war, sorgt jetzt auch hier für große Unruhe. Viele Menschen kaufen hier auf Vorrat ein und ich war bisher nur ein Mal im Supermarkt, seit die Krise angefangen hat und ich war echt überrascht wie leer vor allem die Abteilungen mit Milch, Toilettenpapier und Pizza war. Die Schulen haben fast zeitgleich mit Deutschland geschlossen aber ich habe das Gefühl, dass hier noch viel mehr Leute arbeiten gehen. Es ist auch noch normal, sich mit Familienmitgliedern (sogar Großeltern) zu treffen, obwohl einem natürlich davon abgeraten wird. Soweit ich gehört habe, sich die Deutschen dort ein bisschen vorbildlicher. Trotzdem, nach und nach haben alle Restaurants, Läden und sonstige Versammlungsorte geschlossen. Nur noch die drivetroughs und Tankstellen werden betrieben (Gott bewahre die Amerikaner vor keinem Zugang zu McDonald's und Co.). Ich glaube aber es geht darauf zu, dass die Leute es jetzt auch immer ernster nehmen und hoffentlich noch mehr Vorsichtsmaßnahmen in der Zukunft getroffen werden.

Also abschließend kann ich sagen, versucht das beste aus der Situation zu machen und vor Allem: bitte bleibt zuhause und helft den Virus einzudämmen! 

Ich hoffe alles wird sich schnell wieder normalisieren und, dass ich bald wieder zurück in meine Highschool gehen kann. 


Bis dahin, haltet durch liebe Leute!

Eure Lilli

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