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Meine erste Woche in Wisconsin

Hallo! Ich bin super gut im "dairyland of america" angekommen. Meine Gastfamilie hat mich vom Flughafen in La Crosse (kleinster Flughafen den ich je gesehen habe) abgeholt. Es war so ein schöner Moment, sie das erste Mal zu sehen und ich bin fast die Rolltreppe runtergefallen, weil ich mich so beeilt habe zu ihnen zu kommen. Mein Koffer war zwar nicht da und wurde am Abend des nächsten Tages nachgeliefert, aber das war eigentlich überhaupt kein Problem.

Ich verstehe mich so gut mit meiner Gastfamilie und habe mich von Anfang an wohlgefühlt (wir reden und lachen ununterbrochen, und durch die 4 Jungs ist immer was los). Ich habe so viele tolle Menschen in einer Woche kennengelernt, dass Wisconsin jetzt schon mein zweites Zuhause geworden ist. Ich meine sogar der Hund ist nett zu mir (meistens jedenfalls, heute dachte er ich wäre eine Einbrecher und hat mich 30 Minuten nicht ins Haus gelassen...)

Meinen ersten vollen Tag hier habe ich mit meiner Gastfamilie und Verwandten am See verbracht und Nachmittags sind wir noch bei der Lieblingseisdiele der Jungs vorbeigefahren. Danach hatte ich quasi einen Mutter-Tochter Tag mit meiner Gastmom (ich meine sie hat sonst niemanden zum shoppen und so, da muss sie die 10 Monate mit mir ausnutzen). Es ist unglaublich wie gut ich mich mit ihr unterhalten kann (nichts geht über die Gespräche mit meiner "echten Mutter" aber Chrissy ist der beste Ersatz für 10 Monate den ich mir wünschen könnte). Ich habe mir an diesem Tag einen Packers Pullover gekauft (Wisconsiner footballteam), weil meine Gastfamilie echt große Fans sind und wir im Oktober auch zu einem Spiel fahren werden. Außerdem habe ich mir zum ersten Mal meine Nägel machen lassen (das ist hier sehr verbreitet bei Frauen und Mädchen) und habe zum ersten Mal in einem riesigen amerikanischen Supermarkt eingekauft. Ich habe eine ganze Menge zum ersten Mal gemacht, nicht nur Essen wie Mac&Cheese oder Süßigkeiten wie Reeses gekostet (ich werde nie wieder ohne die leben können), sondern auch einen komplett neue Sportart ausprobiert:

cheerleading.

Ich war ziemlich aufgeregt vor meinem ersten Training, aber eigentlich ist alles ganz gut gelaufen. Die anderen Mädchen waren echt nett (auch wenn es immer ein bisschen Zeit braucht um so richtig  Mitglied einer neuen Gruppe zu werden, habe ich da ein gutes Gefühl) und ich habe mich dafür, dass ich sowas noch nie gemacht habe, ganz gut geschlagen. Bei den Tänzen und den Cheers bin ich ziemlich gut mitgekommen, aber die Stunts waren am Anfang ein Problem für mich.Meine Angst davor konnte ich zum Glück beim Cheercamp überwinden, an dem meine Mannschaft am nächsten Tag teilgenommen hat. Das Cheercamp war ein Tag an meiner Highschool, an dem erfahrene Cheerleader vom College in unsere Turnhalle gekommen sind und uns und anderen Teams bei dem Erlernen von neuen Stunts geholfen haben. Naja, mir wurden eher die Grundlagen des Stuntings beigebracht, aber dafür kann ich jetzt stolz sagen, dass ich shouldersits, zwei verschiedene shoulderstands und einen prep gemacht habe. Falls ihr euch nichts darunter vorstellen könnt, googelt das einfach, es ist schwer zu erklären. Genauso schwer zu beschreiben ist das Gefühl, das man hat wenn man nur auf ein paar Schultern oder ein paar Händen steht, höher als jeder andere und irgendwie ohne Sicherung (obwohl dort natürlich Leute sind die dich im Notfall auffangen...hoffentlich). Es ist irgendwie beängstigend und richtig toll im selben Moment. 

Das sind Bilder vom Cheercamp, ich habe leider keine wo ich gerade der Flyer (also die Person die hochgehoben wird) bin, aber ich bin sicher, irgendwann in der Zukunft wird das auch mal der Fall sein.

 

Wenn wir gerade schon bei schoolspirit und Schulsport sind, kann ich auch gleich erzählen, dass ich mit meiner Gastmom bereits die Schule besucht habe und meine Fächer gewählt habe. Meine Schule startet in einer Woche, aber darüber werde ich dann noch einen anderen Blogeintrag schreiben.

 

Also, um es mit anderen Worten zu sagen:  ich bin rund um die Uhr beschäftigt und wenn mal nichts im Terminkalender steht, verbringe ich den Tag damit neue Leute kennenzulernen (ich habe z.B. eine meiner 100 Cousinen hier getroffen, sie ist in meiner Klassenstufe), meiner Gastfamilie zu zeigen wie man Schnitzel zubereitet oder die Aufgaben zu erledigen die so anstehen. Die Jungs und ich fahren oft mit den Rädern zur Farm und das Kalb zu füttern (ja, mein Gastbruder hat ein Kalb). Mein anderer Gastbruder hat einen Hasen und ach ja, wir bekommen heute noch einen Welpen (und das ist kein Witz). 

 

Dieser Blogeintrag ist wahrscheinlich ein bisschen durcheinander, aber es ist einfach so viel passiert. Um es zusammenzufassen: ich bin so, so glücklich und dankbar und es könnte mir gerade nicht besser gehen. Jetzt muss ich meine Sachen packen, weil wir über das Wochenende mit dem Wohnwagen campen fahren.

Liebe Grüße

Lilli

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Kommentare: 2
  • #1

    Peggy (Samstag, 17 August 2019 08:58)

    Oh Mann Lilli, so viele und schöne Erlebnisse auf einmal. Ich bin begeistert und freue mich sehr darüber, dass Du mich an Deinem Abenteuer teilhaben lässt. Alles Liebe ☀️

  • #2

    manfred,dorothea (Montag, 04 November 2019 11:14)

    Herzlichen Glückwunsch und alles Liebe und Gute zu Deinem 17. Geburtstag!
    Wir freuen uns sehr, dass es Dir in den USA so gut gefällt. Und das Du bei solch
    lieben Menschen Dein Auslandsjahr erleben darfst! Danke für Deine Erlebnis -
    berichte auf Facebook.
    Viele liebe Grüsse an Dich und Deine Gastfamilie von Manfred und Dorothea,
    Sabine und Lars mit Finn und Timo. Wir haben Dich ganz doll lieb, Emily!!